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Книга Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

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Züchtiglich sich neigen man allerorten fand

Und minniglich sich küssen viel Frauen wohlgethan.

Das sahen gerne Gunthers und Siegfrieds Mannen mit an.

819 Sie säumten da nicht länger und ritten nach der Stadt.

Der Wirth seinen Gästen zu erweisen hat,

Daß man sie gerne sähe in der Burgunden Land.

Manches schöne Kampfspiel man vor den Jungfrauen

fand.

820 Da ließ von Tronje Hagen und auch Ortewein,

Wie sie gewaltig waren, wohl offenkundig sein.

Was sie gebieten mochten, das ward alsbald gethan.

Man sah die lieben Gäste viel Dienst von ihnen empfahn.

821 Man hörte Schilde hallen vor der Veste Thor

Von Stichen und von Stößen. Lange hielt davor

Der Wirth mit seinen Gästen, bis alle waren drin,

In mancher Kurzweil giengen ihnen schnell die Stunden

hin.

822 Vor den weiten Gästesaal sie nun in Freuden ritten.

Viel kunstvolle Decken, reich und wohlgeschnitten,

Sah man von den Sätteln den Frauen wohlgethan

Allenthalben hangen; da kamen Diener heran.

823 Zu Gemache wiesen sie die Gäste da.

Hin und wieder blicken man Brunhilden sah

Nach Kriemhild der Frauen; schön war sie genug:

Den Glanz noch vor dem Golde ihre hehre Farbe trug.

824 Da vernahm man allenthalben zu Worms in der Stadt

Den Jubel des Gesindes. König Gunther bat

Dankwart, seinen Marschall, es wohl zu verpflegen:

Da ließ er die Gäste in gute Herbergen legen.

825 Draußen und darinnen beköstigte man sie:

So wohl gewartet wurde fremder Gäste nie.

Was Einer wünschen mochte, das war ihm gern gewährt:

So reich war der König, es blieb Keinem was verwehrt.

826 Man dient’ ihnen freundlich und ohn allen Haß.

Der König zu Tische mit seinen Gästen saß;

Siegfrieden ließ man sitzen, wie er sonst gethan.

Mit ihm gieng zu Tische gar mancher waidliche Mann.

827 Zwölfhundert Recken setzten sich dahin

Mit ihm an der Tafel. Brunhild die Königin

Gedachte, wie ein Dienstmann nicht reicher möge sein.

Noch war sie ihm günstig, sie ließ ihn gerne gedeihn.

828 Es war an einem Abend, da so der König saß,

Viel reiche Kleider wurden da vom Weine naß,

Als die Schenken sollten zu den Tischen gehn:

Da sah man volle Dienste mit großem Fleiße geschehn.

829 Wie bei Hofgelagen Sitte mochte sein,

Ließ man zur Ruh geleiten Fraun und Mägdelein.

Von wannen wer gekommen, der Wirth ihm Sorge trug;

In gütlichen Ehren gab man Allen genug.

830 Die Nacht war zu Ende, sich hob des Tages Schein,

Aus den Saumschreinen mancher Edelstein

Erglänzt’ auf gutem Kleide; das schuf der Frauen Hand.

Aus der Lade suchten sie manches herrliche Gewand.

831 Eh es noch völlig tagte, kamen vor den Saal

Ritter viel und Knechte: da hob sich wieder Schall

Vor einer Frühmesse, die man dem König sang.

So ritten junge Helden, der König sagt’ ihnen Dank.

832 Da klangen die Posaunen von manchem kräftgen Stoß;

Von Flöten und Drommeten ward der Schall so groß,

Worms die weite Veste gab lauten Widerhall.

Auf die Rosse sprangen die kühnen Helden überall.

833 Da hob sich in dem Lande ein hohes Ritterspiel

Von manchem guten Recken: man fand ihrer viel,

Deren junge Herzen füllte froher Muth.

Unter Schilden sah man manchen zieren Ritter gut.

834 Da ließen in den Fenstern die herrlichen Fraun

Und viel der schönen Maide sich im Schmucke schaun.

Sie sahen kurzweilen manchen kühnen Mann:

Der Wirth mit seinen Freunden zu reiten selber begann.

835 So vertrieben sie die Weile, die dauchte sie nicht lang.

Da lud zu dem Dome mancher Glocke Klang:

Den Frauen kamen Rosse, da ritten sie hindann;

Den edeln Königinnen folgte mancher kühne Mann.

836 Sie stiegen vor dem Münster nieder auf das Gras.

Noch hegte zu den Gästen Brunhild keinen Haß.

Sie giengen unter Krone in das Münster weit.

Bald schied sich diese Liebe: das wirkte grimmiger Neid.

837 Als die Messe war gesungen, sah man sie weiter ziehn

Unter hohen Ehren. Sie giengen heiter hin

Zu des Königs Tischen. Ihre Freude nicht erlag

Bei diesen Lustbarkeiten bis gegen den eilften Tag.

838 Die Königin gedachte: "Ich wills nicht länger tragen.

Wie ich es fügen möge, Kriemhild muß mir sagen,

Warum uns so lange den Zins versaß ihr Mann:

Der ist doch unser Eigen: der Frag ich nicht entrathen

kann."

839 So harrte sie der Stunde, bis es der Teufel rieth,

Daß sie das Hofgelage und die Lust mit Leide schied.

Was ihr lag am Herzen, zu Lichte must es kommen:

Drum ward in manchen Landen durch sie viel Jammer

vernommen.

Abenteuer 14

Wie die Königinnen sich schalten

840 Es war vor einer Vesper, als man den Schall vernahm,

Der von manchem Recken auf dem Hofe kam:

Sie stellten Ritterspiele der Kurzweil willen an.

Da eilten es zu schauen Frauen viel und mancher Mann.

841 Da saßen beisammen die Königinnen reich

Und gedachten zweier Recken, die waren

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